Lot Nr. 11 -


Habsburger Hofmaler, um 1590


Habsburger Hofmaler, um 1590 - Alte Meister

Brustbild des Don Juan de Austria (1547–1578) mit dem Orden vom Goldenen Vlies,
bezeichnet rechts unten: Don Ian d’austria,
Öl auf Holz, 68 x 51,5 cm, gerahmt

Wir danken Gloria Martínez Leiva für ihre Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes.

Martínez Leiva datiert das vorliegende Gemälde ins späte 16. Jahrhundert. Es wurde vermutlich in Auftrag gegeben, als Juan zum Generalstatthalter der Niederlande bestellt wurde.

Juan de Austria wurde 1547 in Regensburg geboren. Er war der uneheliche Sohn des römischen Kaisers Karl V. und Barbara Blombergs aus Regensburg. Seiner Mutter, der Tochter eines Bürgerlichen, schon früh entzogen, wuchs er fern von den Augen der Öffentlichkeit in Spanien auf. Nach dem Tod Karls V. erkannte ihn Philipp II. von Spanien als einen Halbbruder an, stattete ihn mit einem ansehnlichen Haushalt aus und verlieh ihm den Titel Don Juan de Austria (1559).

Obwohl man gehofft hatte, er würde eine kirchliche Laufbahn einschlagen, äußerte der gutaussehende und temperamentvolle Don Juan den Wunsch nach einer militärischen Karriere, dem Philipp nachgab. Im Sommer 1568 machte Don Juan seine erste kurze Erfahrung in der Kriegsführung, als er im Mittelmeer gegen maurische Seeräuber kämpfte. 1586 wurde er zum obersten Befehlshaber der spanischen Truppen ernannt, als diese versuchten, die aufständischen Morisken, Christen maurischer Abstammung, in Granada niederzuschlagen. 1571 ernannte ihn Philipp zum Anführer der Seestreitkräfte der Heiligen Liga, der Spanien, Venedig und der Papst angehörten, um gegen die osmanischen Türken im Ostmittelmeer zu kämpfen. Durch das Ansehen seines königlichen Namens und seine Begeisterung gelang es Don Juan, eine vorübergehende Zweckgemeinschaft der zerstrittenen Admiräle der Liga zu erzielen und aus mehreren Flotten eine wirkmächtige Kampfeinheit zu machen. In der Schlacht von Lepanto (am 7. Oktober 1571) löschten die Verbündeten die türkischen Streitkräfte praktisch aus und zerstörten damit den Mythos der türkischen Unverwundbarkeit. Der Sieg in der Schlacht von Lepanto weckte in Don Juan auch den Wunsch zu weiteren Feldzügen gegen die Türken, doch Philipp gestattete ihm nur noch die Eroberung von Tunis (1573).

Mehrere Jahre lang ärgerte sich Don Juan über die Einschränkungen, die ihm sein vorsichtiger Bruder auferlegte, doch 1576 ernannte dieser ihn zum Generalstatthalter der Niederlande, die damals offen gegen die spanische Herrschaft revoltierten. Don Juan zögerte zunächst, diese schwierige Aufgabe in Angriff zu nehmen, stimmte aber schließlich nur unter der Bedingung zu, in England einfallen und Königin Maria von Schottland heiraten zu dürfen, die sich damals in englischer Gefangenschaft befand. In den Niederlanden unterzeichneten er und die Rebellen das Ewige Edikt (Februar 1577): Würden die Aufständischen Don Juan als Statthalter anerkennen und der Rückkehr zum Katholizismus zustimmen, würden die spanischen Truppen im Gegenzug abziehen. Die Provinzen Holland und Zeeland stimmten der Wiederherstellung des Katholizismus nicht zu und weigerten sich, Don Juans Autorität zu akzeptieren. Don Juan kehrte zurück zu seiner Rolle als Soldat und nahm den Krieg wieder auf, indem er Namur einnahm.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com

29.06.2022 - 15:05

Erzielter Preis: **
EUR 6.500,-
Schätzwert:
EUR 6.000,- bis EUR 8.000,-
Startpreis:
EUR 6.000,-

Habsburger Hofmaler, um 1590


Brustbild des Don Juan de Austria (1547–1578) mit dem Orden vom Goldenen Vlies,
bezeichnet rechts unten: Don Ian d’austria,
Öl auf Holz, 68 x 51,5 cm, gerahmt

Wir danken Gloria Martínez Leiva für ihre Hilfe bei der Katalogisierung des vorliegenden Gemäldes.

Martínez Leiva datiert das vorliegende Gemälde ins späte 16. Jahrhundert. Es wurde vermutlich in Auftrag gegeben, als Juan zum Generalstatthalter der Niederlande bestellt wurde.

Juan de Austria wurde 1547 in Regensburg geboren. Er war der uneheliche Sohn des römischen Kaisers Karl V. und Barbara Blombergs aus Regensburg. Seiner Mutter, der Tochter eines Bürgerlichen, schon früh entzogen, wuchs er fern von den Augen der Öffentlichkeit in Spanien auf. Nach dem Tod Karls V. erkannte ihn Philipp II. von Spanien als einen Halbbruder an, stattete ihn mit einem ansehnlichen Haushalt aus und verlieh ihm den Titel Don Juan de Austria (1559).

Obwohl man gehofft hatte, er würde eine kirchliche Laufbahn einschlagen, äußerte der gutaussehende und temperamentvolle Don Juan den Wunsch nach einer militärischen Karriere, dem Philipp nachgab. Im Sommer 1568 machte Don Juan seine erste kurze Erfahrung in der Kriegsführung, als er im Mittelmeer gegen maurische Seeräuber kämpfte. 1586 wurde er zum obersten Befehlshaber der spanischen Truppen ernannt, als diese versuchten, die aufständischen Morisken, Christen maurischer Abstammung, in Granada niederzuschlagen. 1571 ernannte ihn Philipp zum Anführer der Seestreitkräfte der Heiligen Liga, der Spanien, Venedig und der Papst angehörten, um gegen die osmanischen Türken im Ostmittelmeer zu kämpfen. Durch das Ansehen seines königlichen Namens und seine Begeisterung gelang es Don Juan, eine vorübergehende Zweckgemeinschaft der zerstrittenen Admiräle der Liga zu erzielen und aus mehreren Flotten eine wirkmächtige Kampfeinheit zu machen. In der Schlacht von Lepanto (am 7. Oktober 1571) löschten die Verbündeten die türkischen Streitkräfte praktisch aus und zerstörten damit den Mythos der türkischen Unverwundbarkeit. Der Sieg in der Schlacht von Lepanto weckte in Don Juan auch den Wunsch zu weiteren Feldzügen gegen die Türken, doch Philipp gestattete ihm nur noch die Eroberung von Tunis (1573).

Mehrere Jahre lang ärgerte sich Don Juan über die Einschränkungen, die ihm sein vorsichtiger Bruder auferlegte, doch 1576 ernannte dieser ihn zum Generalstatthalter der Niederlande, die damals offen gegen die spanische Herrschaft revoltierten. Don Juan zögerte zunächst, diese schwierige Aufgabe in Angriff zu nehmen, stimmte aber schließlich nur unter der Bedingung zu, in England einfallen und Königin Maria von Schottland heiraten zu dürfen, die sich damals in englischer Gefangenschaft befand. In den Niederlanden unterzeichneten er und die Rebellen das Ewige Edikt (Februar 1577): Würden die Aufständischen Don Juan als Statthalter anerkennen und der Rückkehr zum Katholizismus zustimmen, würden die spanischen Truppen im Gegenzug abziehen. Die Provinzen Holland und Zeeland stimmten der Wiederherstellung des Katholizismus nicht zu und weigerten sich, Don Juans Autorität zu akzeptieren. Don Juan kehrte zurück zu seiner Rolle als Soldat und nahm den Krieg wieder auf, indem er Namur einnahm.

Experte: Mark MacDonnell Mark MacDonnell
+43 1 515 60 403

oldmasters@dorotheum.com


Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
kundendienst@dorotheum.at

+43 1 515 60 200
Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Online Auction
Datum: 29.06.2022 - 15:05
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 24.06. - 29.06.2022


** Kaufpreis exkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

Es können keine Kaufaufträge über Internet mehr abgegeben werden. Die Auktion befindet sich in Vorbereitung bzw. wurde bereits durchgeführt.